Ihr Ladies rockt

Am 15. Oktober 2022 fand im TPZ Brixen die zweite Ladies Crime Night statt.

Das Konzept der Mörderischen Schwestern zog wieder viele Zuschauer:innen an und sie wurden mit einem bunten und abwechslungsreichen Krimiabend für ihr Kommen belohnt.

Als “waschechte” Autorin – so tituliert von Nathaly Ebner, die den Abend moderierte – bildete Thea Fischer mit ihrer Lesung aus dem Krimi “Bürgermeister Hirsch geht baden” den Auftakt. Sechs Minuten lang teilte sie mit uns die skurrilen Gedanken des toten Bürgermeisters, der aus dem Sarg heraus sein Begräbnis kommentiert.

Anschließend las Sofia Mayr, Mitglied des TPZ Schreibzirkels SCHWARZ-AUF-WEISS einen Kurzthriller mit dem Titel Mondscheintanz. Was so poetisch und harmlos klingt, war aber eine richtig böse Geschichte, die den Zuschauer:innen den Grusel über den Rücken jagte.

Mit ihrem Südtiroler Nostalgiekrimi “Commissario Tasso stochert im Nebel” entführte danach Gianna Milani ins Südtirol der 60er Jahre. In eine Carabinieristation, in der der Untergebene auf ein “Kind” aufpassen soll - auf die 20-jährige Mara …

Magdalena Troi aus dem Schreibzirkel truf wieder mit einem Kurzthriller bei. Eine Schwester in einem Altersheim, die vordergründig freundlich sich um ihre Patienten kümmert. Auch hier bekamen die Zuschauer:innen ein böses Ende serviert …

Maya Sophie Goepfert, ebenfalls aus dem Schreibzirkel, knüpfte gleich an Magdalena Trois Geschichte an. Eine Krankenschwester, die an den Horrorort ihrer Jugend zurückkehrt, um andere zu retten … und scheitert.

Natascha Keferböck las aus “Im Flachgau wartet der Tod” – “dahin möchte ich jetzt nicht unbedingt”, das waren die Worte von Nathaly Ebner. Die Lesung von Natascha Keferböck war aber so unterhaltsam und kurzweilig, dass man sich am Ende überlegt, ob man nicht doch einen Kurzurlaub im Flachgau einlegen möchte – die Letue da sind so reizend.

Annalena Kluge aus dem Schreibzirkel las eine Geschichte von zwei Schwestern. Hochpoetisch und doch bitterböse … Schwesternliebe mal ganz anders interpretiert.

Dann kam Marion Stadler mit einer Lesung aus ihrem Krimi “Kirchenasyl” dran. Ein Mann wird in einer Kirche aufgefunden, kaum noch am Leben. Als er kurz aufwacht, haucht er den Namen der Ermittlerin – warum auch immer. Gekonnt vorgetragen in allerliebster bayrischer Färbung.

Und dann … passierte die wirkliche Bluttat. Moritz Fischnaller, der bis dahin erfolglos versucht hatte, seine Lesung “an den Mann” zu bringen, “erschoss” alle Mädels des Schreibzirkels, setzte sich mit den Worten “Besser keine Lady als eine tote Lady” auf die Bühne und trug seine Geschichte vor, die uns alle mit ihrem Ausgang überraschte. Das Ende tat wirklich weh …

Als Letzte kam dann Heidi Troi auf die Bühne. Ausnahmsweise las sie keinen der humorvollen Ausschnitte aus ihrem Krimi “Marterlmord”, sondern einen ziemlich blutigen Ausschnitt. Der Carabiniere Pietro Carminati muss einen Toten sicherstellen, der an der siebten Station eines Kreuzwegs gefunden wurde …

Alles in allem ein gelungener Abend, der von den wunderschönen Weise auf Sonia Ortlinghaus “Killerharfe” untermalt wurde.

Wir freuen uns schon auf die nächste Ladies Crime Night.

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