Frankfurter Buchmesse - Warum sie für mich völlig überflüssig ist und ich sie trotzdem genossen habe

#fbm22

Wieder was gelernt

Ich ging als Leserin zur Frankfurter Buchmesse und kam als Autorin wieder zurück.

Klingt seltsam, wenn man weiß, dass ich seit 2020 Bücher veröffentliche, oder? Trotzdem stimmt es. Ich war schon bevor ich mich Autorin nennen durfte, ein paar Mal auf Buchmessen und ich liebte es. Durch die Gänge zu streifen, den Geruch von Büchern zu atmen, im Fall der Leipziger Buchmesse an jeder Ecke Lesungen, Poetry-Slams und Vorträge zu hören … Wunderschön!

So freute ich mich auch diesmal auf die Frankfurter Buchmesse. Ich half sogar bei den Vorbereitungen. Beim Syndikat war ich Teil der Arbeitsgruppe, die die Krimisafari erarbeitet hat, bei den Mörderischen Schwestern war ich sogar im Orga-Team mit dabei. Ich fieberte hin, freute mich auf den Standdienst bei den Sisters, auf meine Lesung bei der Ladies Crime Night und auf meine Signierstunde.

Und dann stand plötzlich Ulla von Ullas Leseecke da. Und obwohl wir uns bis dahin nur über Social Media kannten und weil Ulla einige meiner Bücher gelesen und rezensiert hatte, war es, als würden wir uns schon ewig und gut kennen. Es war wie eine Erleuchtung für mich. Ich bin nicht mehr “nur” Leserin, sondern auch und bei diesem Anlass vor allem Autorin. So viele liebe Menschen waren am Stand der Mörderischen Schwestern und besuchten mich. Beate (Füxchen), Sonja (Wildpony), Helga (Helgas Bücherparadies), Diana Quast, Tanja (Buchgarten01), Monika (Monis Zeitreise), Alexandra Richter (von Lesebuch) … haben mich besucht und ganz sicher habe ich noch etliche vergessen.

Sylvia (Unter die Haut) habe ich dann in meinem Messerausch versetzt und obwohl man sowas eigentlich nicht tut (noch mal sorry Sylvia), bin ich doch froh darüber, denn dafür gingen wir zwei zusammen was essen und haben über Gott (eigentlich kaum) und die Welt (ganz viel) gequatscht. Es war wirklich toll.

Autorinnen, Lektorinnen und Verlage

Natürlich waren da noch all die Begegnungen mit Autorinnen. Autorinnen, die im selben Verlag schreiben wie ich, wie Elisabeth Horn und Monika Pfundmeier, die mord(s)lustigen Mädels Nadine Teuber (endlich!!!!) und Rana Wenzel, all die mörderischen Schwestern (euch werfe ich alle in einen Topf - sorry), deren Namen ich zwar alle kannte und auch ihre Bücher, aber die ich noch nie in natura vor mir hatte. Es war auch schön, dass ich Elke Hittinger vom Piper Verlag persönlich treffen durfte, undKatrin Trometer, meine Lektorin vom Servus Verlag (noch einmal knuddeln bitte).

Und es war sehr cool, an allen möglichen Ecken und Enden meine Bücher zu finden. “Charlies Mutmachgeschichten” da, “Einmal kurz die Welt retten” dort … Anthologien, an denen ich mitgeschrieben hatte, meine eigenen Bücher …

Das fühlt sich schon alles toll an.


Ladies Crime Night

Mein Highlight war wohl, dass ich im Rahmen des BookFestes eine Ladies Crime Night mitmachen durfte. Die Location im Café Walden war ein Traum. Zusammen mit mir standen Carolyn Srugies, Carla Capellmann, Monja Luz, Andrea Maulga, Franziska Franke und Elisabetta Fortunato auf der Bühne. Letztere moderierte den Abend zusätzlich sehr schwungvoll und unterhaltsam und zusammen mit den wunderbaren musikalischen Einlagen von Dzuna Kalnina und Stanislav Rosenberg war der Abend wirklich eine gelungene Gesamtkomposition.

Genossen habe ich den „Absacker“ nach der Ladies Crime Night mit Slavica Kimkowsky, Carolyn Srugies und Carla Capellmann und die Erweiterung meiner Ausländischkenntnisse … Die Aussprache von „Gnocchi“ – wie konnte ich bloß all die Jahre in Unwissenheit leben ;-)

Dass unter den Zuschauer:innen auch bekannte Gesichter waren – obwohl ich in Frankfurt ja ganz in der Fremde bin. Heimlich im Publikum (das habe ich erst im Nachhinein erfahren) sogar zwei hochgeschätzte Autorenkollegen: Andreas Russenberger und Hanspeter Röntgen.


Lauter Highlights, oder?

Warum die Messe für mich trotzdem überflüssig ist

Seien wir mal ehrlich: Eine Messe ist dafür da, seine Produkte zu verkaufen. Die meisten der anwesenden Kolleginnen wussten das auch. Sie hatten ihre Manuskripte im Handgepäck – oder ihre Pitches –, hatten Termine für „Meets & Greets“ bei Verlagen, standen in den Schlangen für Illustrator:innen bei den Bilderbuchverlagen an. Und ich?

Ich war am Stand der Mörderischen Schwestern, schlenderte durch die Gänge, ließ meine Initialen auf mein nächstes Notizbuch prägen und genoss die Messeluft. Nicht einmal Visitenkarten hatte ich mit …

Und es tat mir nicht einmal leid. Warum? Der Empire Verlag ist offen für beinahe alles, was ich ihm vorschlage. Eine Null-Nummer bei einem großen Verlag zu sein, kenne ich schon. Natürlich steigt man ganz furchtbar in der Anerkennung der Leser:innen, wenn man bei einem der großen Publikumsverlage veröffentlichen kann, aber das ist mir mit dem Piper Verlag ja schon gelungen. Den Rest mache ich supergern beim Empire Verlag, der mir übrigens während der Messe das Cover zu meiner nächsten Veröffentlichung zugeschickt hat 😉. Aber dazu später mal mehr.

Also ist so ein Messebesuch völlig überflüssig für mich … und trotzdem: Die Messe war so schön und ich möchte am liebsten gleich wieder hin. Gut, dass man bis zur Leipziger Buchmesse nur ein halbes Jahr warten muss … Das Hotel ist schon gebucht. 😉 Man gönnt sich ja sonst nichts …

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