Über das (viele) Schreiben

Massenproduktion contra „Es will raus!“

Als ich ernsthaft damit begonnen habe, Bücher zu schreiben – also mit dem Gedanken, sie auch zu veröffentlichen –, hätte ich niemals gedacht, dass ich einen Tag im Juli erleben würde, an dem ich bereits dreizehn Bücher in diesem gleichen veröffentlicht haben würde. Total verrückt, oder? Zwei Bücher im Monat? Wie ist das zu schaffen? Ist das zu schaffen? Steht hinter dem Namen Heidi Troi ein Pseudonym? Schreibt sie mit künstlicher Intelligenz?

Zumindest diese letzte Frage können meine Leser:innen hoffentlich mit einem klaren Nein beantworten, oder? Und was die Frage nach dem Pseudonym angeht: Ich überlege tatsächlich manchmal, ob ich mir eines anschaffen sollte. Einfach, um diese Flut an Büchern auf mehrere Autorinnen aufzuteilen … damit es nicht so auffällt.

Ich bin mir vollkommen bewusst, dass diese Flut nicht nur mit Anerkennung gesehen wird. Vielleicht setze ich die eine oder andere Autorenkollegin unter Druck damit, vielleicht kommt bei manchen Leser:innen der Gedanke auf, dass es nur Mist sein kann, wenn ich so “produziere”. Ob das so ist oder nicht, müsst ihr selbst beurteilen. Aber darum soll es in diesem Beitrag auch nicht gehen.

Womit ich mich beschäftigen möchte ich die Frage, die mir oft gestellt wird: Wie schaffe ich das?

Zuerst einmal: Ich mache in meiner Freizeit außer Schreiben nicht viel. In meiner Wohnung steht kein Fernseher, ich betreibe kaum Sport – und ja, das sieht man auch –, ich gehe nicht aus. Mein Lieblingsplatz ist der vor meinem Computer. Meine Me-Time verbringe ich mit dem Schreiben. Und ich liebe es.

In meiner Autorenausbildung bei Lea Korte habe ich viel gelernt. Nichts aber hat mich so sehr geprägt wie ihr Auftrag, täglich eine Seite zu schreiben. Diese tägliche Seite habe ich beibehalten. Ja, ich schreibe wirklich jeden Tag mindestens eine Seite … und dann kann ich nicht mehr aufhören. Ähnlich wie beim Lesen, wo man von mir tatsächlich diesen Satz „Nur noch ein Kapitel“ hören kann, ist es bei mir beim Schreiben. Ich beginne mit den ersten Zeilen und dann zieht es mich in die Geschichte hinein, ich tauche ab und kann einfach nicht nach einer Seite aufhören. Die Geschichten wollen aus mir raus und mittlerweile werde ich unleidlich, wenn ich ein paar Tage tatsächlich nicht zum Schreiben komme, was manchmal passiert, wenn ich gerade eine Geschichte abgeschlossen habe.

Das Problem dabei: So entstehen auch viele Geschichten 😅. Umso dankbarer bin ich dem Empire Verlag, dass er überall mitgeht. Ich habe einen Vorschlag und der Verlag ist mit an Bord. Tja, und dann bin ich manchmal doch zu ungeduldig und ich bringe ein Buch im Alleingang heraus. Wie diesmal im Mai „Zum Limoncello eine Leiche“.

So kommen eben viele Bücher zusammen. Wobei ich nicht wirklich zwei Bücher im Monat schreibe, sondern es da schon einen gewissen Vorlauf gibt, schließlich habe ich ja ungefähr vierzig Jahre lang geschrieben, ohne etwas zu veröffentlichen. Also keine Angst: Ich denke, im kommenden Jahr werden es deutlich weniger Veröffentlichung werden.

Alles Liebe, eure Heidi

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Der Regionalkrimi – Botschafter, Verherrlichung oder Verleumdung